Montag, 13. Juli 2015

Ausflug nach Guilin - ein Spontantrip ums Eck


Mit Erschrecken stellen wir fest, dass wir immer chinesischer werden. Björn erzählt mir, er muss von Donnerstag auf Freitag auf Geschäftsreise nach Nanning. Da frag ich: wo ist das. Sagt er: in der Ecke von Guilin. Das ist ein sehr bekannter Touristenspot, wo es die berühmten Karstberge entlang des Li Flusses gibt und sagt mir mittlerweile etwas – auch eines unserer Wunschziele innerhalb Chinas. Darauf ich: das trifft sich doch prima, denn am Montag ist Feiertag. Dann komm ich mit und wir bleiben übers Wochenende in Guilin. 

die Karstberge entlang des Li Flusses
wurden nicht ohne Grund zum Motiv des 20 RMB-Scheins


Und dann fing ich an zu recherchieren. Guilin ist 3-Flugstunden südwestlich von Shanghai –quasi ein Katzensprung. Björn fliegt Donnerstag direkt nach Nanning. Von dort aus sind es nur ca. 300 km = 2,5 Stunden mit dem Zug nach Guilin – auch ein Katzensprung. Prima! Ich kaufe ihm noch in Suzhou ein Zugticket von Nanning nach Guilin und buche mir selbst einen Flug von Shanghai nach Guilin, sowie ein Ticket für den Flughafen-Shuttlebus von Suzhou nach Shanghai Pudong. Wir treffen uns dann am Freitagabend dort! Total easy, oder?


chinesische Höhlen werden natürlich bunt beleuchtet
und die Führung dreht sich nicht
um die Entstehung und Geschichte der Höhle,
sondern um die fantasievollen Gebilde, die da in den Tropfsteinen sitzen.
Hier: Brokkolifels neben Katze auf Hügel
Ein günstiges Hostel war auch gleich ausgesucht. Hervorragend!
Da die Flüge am Freitag doppelt so teuer sind wie am Donnerstag, spiele ich das Vorabkommando und erkunde die Stadt schon mal alleine. Bis Björn am Freitagabend eintrifft, habe ich schon einen Plan von der Stadt: was muss man gesehen haben, wo liegt was, habe die Flussfahrt auf dem Li-Fluss für Samstag gebucht und bereits die berühmte Reed Flute Höhle >>>> besucht.



Dann nehme ich Björn am Bahnhof in Empfang und wir machen uns einen gemütlichen Abend. Natürlich mit lokalem Essen, denn der Björn wird bei der Arbeit wieder gefragt werden, was er in Guilin gegessen hat und wie es sonst so war (Ja, in der Reihenfolge!).


Am Samstag machen wir schließlich die vielfach empfohlene Flussfahrt den Li hinunter bis ins niedliche Fischer-Touri-Örtchen Yaoshan. Auch wir können uns während der knapp 4-stündigen Flussfahrt kaum satt sehen an der Landschaft mit den unzähligen Karsthügeln, die sich uns darbietet und sind begeistert – schon hat sich unser Spontantrip gelohnt.




In Yaoshan angekommen und noch immer abenteuerlustig buchen wir noch eine kleine Tour in der Tour mit einer Floßfahrt auf einem Nebenarm des Li. Wir steigen auf ein aberwitziges 2-Mann-Floß und lassen uns von unserem Stocher-Gondoliere ein Stück den Fluss rauf stochern. Dort bekommen wir gezeigt wie hier früher mit Kormoranen gefischt wurde und dann dürfen wir unter einer Bilderbuchbrücke hindurch - neben gefühlt 1000 anderen aberwitzigen Floßen - 
den Fluss hinunter stochern. Dabei haben wir sehr wohl mitbekommen, wie unser Gondoliere sich lautstark bei den vorbeischwimmenden Kollegen über seine Ladung beschwert und darüber dass er schon wieder die schwersten Ausländer abbekommt – manchmal wäre es vielleicht doch besser kein Chinesisch zu verstehen :-). Doch nun lehnen wir uns erst recht entspannt zurück und genießen die Fahrt.



An unserem letzten Tag erkunden wir dann noch ein Weilchen die Sehenswürdigkeiten innerhalb der Stadt und kommen – da es nicht mehr so regnerisch ist - dabei so richtig ins Schwitzen. Suzhou ist ja schon sehr feucht und schwül, aber Guilin liegt noch weiter südlich und schlägt dem Fass den Boden aus. Wir wandern also tapfer schwitzend durch die Stadt und erklimmen sogar den Hügel über dem Elephant Trunk Felsen.



Dabei rettet mir mein zugegeben etwas tuffiger Fächer quasi das Leben und Björn wird neidisch. Wir schaffen natürlich Abhilfe und besorgen ihm ein etwas männlicheres Exemplar mit einer Abbildung der Karstberge -  nochmal gut gegangen.


Am Abend steigen wir dann fix und fertig (und in frischen Klamotten) ins Flugzeug und schnarchen fast die ganzen 3 Flugstunden. Das hat sich gelohnt!



P.S: wir müssen euch noch was zeigen, was wir in Guilin gesehen haben. Findet den Fehler – erinnern Euch diese Logos an etwas??


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