Ist zwar schon wieder eine Weile her, aber wir hatten ja
versprochen noch über unseren Vietnam-Urlaub über Chinese New Year zu
berichten.
Nun stellen sich vielleicht die meisten von Euch vor, dass
es da total rund geht in chinesischen Städten und man überall Paraden und
Drachentänze sehen kann, aber… Pustekuchen! Es ist tote Hose! Alle Chinesen
fahren über diese Feiertage zu ihren Familien in die Heimatdörfer; diese liegen
manchmal am anderen Ende des Landes und sind mehrere Flugstunden oder auch
Zugfahrtage entfernt – hier nimmt der gemeine Chinese alles auf sich, um das
Land zu durchqueren. Die Inlandsflugpreise steigen ins unermessliche und die
Züge sind auch völlig überfüllt. Die chinesische Staatsbahn rühmt sich dafür in
diesem Zeitraum etwa 100 Millionen Passagiere zu transportieren – quasi mehr
als alle Deutschen auf einmal und manch einer hatte schon das Gefühl, die seien
alle im eigenen Abteil.
Wenn die Familien dann abgevespert sind, werden seit dem
steigenden Wohlstand der Bevölkerung Reisen unternommen und zwar am liebsten
mit dem ganzen Clan zu den berühmtesten Touristenspots. Das heißt im Umkehrschluss für vernünftige Ausländer (wie
uns): das Land verlassen zu der Zeit (oder sich mit Lebensmitteln und
Ohrstöpseln eindecken (das Feuerwerk der ansässigen Familien ist seeeehr laut
und hört quasi eine Woche lang nicht mehr auf) und das Haus nicht mehr
verlassen).
Nach eingehenden Recherchen und der Feststellung, dass
Flugdistanz und Flugpreis nicht unmittelbar zusammenhängen (denn ein Flug von
Stuttgart nach Thailand ist offenbar zu der Zeit billiger als ein Flug von
Shanghai nach Thailand), fiel die Wahl aufs wunderschöne Vietnam. Gabelflügen sei Dank konnten wir gleich drei Ziele dort
feststecken und uns von Hanoi im Norden, über Nha Trang, nach Ho-Chi-Minh-City
(besser bekannt als Saigon) im Süden durchschlagen.
1. Halt: Hanoi
Stellt Euch vor in Vietnam feiern se Cora’s Geburtstag
riesengroß. Total toll – wenn wir das mal früher gewusst hätten, hätten wir
denen die Freude ihrer Anwesenheit schon viel früher erwiesen. Sogar ein
Feuerwerk über dem hiesigen kleinen See wurde in der Nacht um Punkt 12 für sie
entfacht.
Einfach ein nettes Volk! Erschwerend hinzu kommt dann auch noch das
Cora an ihrem Geburtstag bisher immer (!!!) meterhohe Schneewände „genießen“ konnte
und wer sie kennt, weiß auch von ihrer Begeisterung über „das weiße Dreckszeug“
– der 31. Geburtstag war nun schließlich der erste den sie im Warmen bei über
20° verbringen konnte. Die Freude war groß!
Details zur Stadt und den Sehenswürdigkeiten gibt’s in jedem
Reiseführer -
was wir euch noch vermitteln wollen, ist der Eindruck den wir bekommen haben:
^so siehts da typischerweise aus. Faszinierend, dass bei der
Stromkabelführung nicht ständig der Strom ausfällt oder minütlich ein Feuer
ausbricht… aber: dat geht! Überhaupt ist Hanoi eine Mischung aus lustigen
Gebäuden, bei denen der obere Teil meist relativ traditionell wirkt und unten
oft irgendein Laden/Lädchen drin ist, das alles Mögliche feilbietet. Es wirkt
jedenfalls sehr nett und heimelig dort.
Zu unserer großen Überraschung sprach aber trotz schwäbischem
Stadtnamen, kein Mensch Schwäbisch dort – Ha noi (auf Hochdeutsch: Aber Nein)!
Noch größere Überraschung: im Gegensatz zu China, konnte aber fast jeder
mindestens ein bisschen Englisch. Im ganzen Urlaub kamen wir so hervorragend
klar – von den Leuten auf der Straße bis hin zu Gärtnern und Zimmermädchen!
Super! Und höflicher als in China waren die Leute auch. Bei dem großen
Feuerwerk (zu Coras Geburtstag) standen wir in einer Menschenmasse an einem See und jemand der von hinten an uns vorbeidrängeln wollte, hat uns vorher
gestupst und (auf Englisch!) gefragt, ob er mal BITTE vorbei darf… Wir waren
baff!! (das würde in China nicht passieren; da gilt Ellenbogen raus und
durch!!!!!)
^^^^Auch unbedingt zu empfehlen ist die traditionelle
vietnamesische Suppe, die es an jedem Straßenstand gibt –genannt PHO. Sehr
lecker!
Der Reiseführer empfiehlt auch einen Besuch im
Wasserpuppentheater. Wir konnten uns nichts darunter vorstellen, aber was tut
man nicht alles, wenn man Urlaub hat und abenteuerlustig ist (und der Eintritt
umgerechnet 2€ beträgt)… Wieder eine Überraschung!
Das war total nett und mal
wieder etwas total Neues. Es werden kleine Geschichten erzählt, die live
vertont werden (siehe „Band“ auf der linken Seite; ganz vorne sind die 2
„Synchronsprecherinnen“) und obwohl alles auf Vietnamesisch ist, kann man sehr
gut folgen. Einlagen wie feuerspeiende Drachen tun ihr übriges. Wirklich cool
und wir konnten bis zum Ende auch nicht so richtig durchschauen, wo die
Puppenspieler denn nun stehen und wie das alles funktioniert…
2. Halt: Nha Trang
Wir sagen nur: „Paradies“:
Unsere Wahl fiel auf das Ana Mandara Resort. Rundum perfekt!
Die Bungalows reihen sich aneinander und man hat die Wahl zwischen 2 Pools oder dem hoteleigenen
Strand direkt vor der Haustür.
Das Essen war seeeehr yammi und einen Sinn für die Umwelt
propagiert das Resort auch (Beispiel: Bambus-Strohhalme ;-) und alle
Badutensilien aus dem Spender statt aus kleinen Plastikfläschchen). Man gebe
sich das mal: jeden Abend kam jemand in unseren Bungalow und stellte eine
Wasserflasche und ein Glas auf jeden Nachttisch, schlug die Bettdecke zurück
und legte ein Betthupferl darauf!!! Wir sind sicher, wenn wir uns um die
Uhrzeit schon schlafen gelegt hätten, hätten wir noch eine Geschichte
vorgelesen und einen Gutenacht-Kuss aufgedrückt bekommen. *seufz*. Es war
jedenfalls 6 Tage pure Entspannung angesagt. Da das
Resort sehr zentral liegt,
sind wir abends zur Futtersuche am Strand entlang zu den umliegenden Restaurants
getigert. Die Innenstadt ist jetzt nicht gerade wunderschön, aber man kann
trotz Tourigegend noch sehr preiswert und gut Essen und den einen oder anderen
Cocktail genießen. Alles in Allem: 100 % empfehlenswert!!!
Einwurf - Bei der Buchung durch
TUI war eine Gratis-Tea Scrub Massage dabei. Die Gedanken von Björn hierzu:
Green Tea Scrub… Der erste Gedanke als Mann ist: brauch ich
nicht. Der erste Gedanke eines schwäbischen Mannes ist: wenn es umsonst ist,
bin ich dabei! Also freue ich mich darauf von einer vietnamesischen Schönheit
mit Öl eingerieben zu werden. Nachdem wir uns in hochfunktionelle
Einwegunterwäsche gekleidet hatten (Nein! Davon gibt es keine Fotos!) und uns
vor dem idyllischen Hintergrund des Meeres auf eine Liege gebettet hatten,
stellten wir fest, dass die Kombination von Öl und grünen Teeblättern die
Konsistenz eines guten Schleifmittels erhält. Aufgrund der Temperatur und dank
des gründlichen Einmassierens der gar nicht mal so grazilen Masseurinnen, hat
sich das Zeug zu einer Art Kleber in unsere Haut geschmirgelt. Nach 20 Minuten
unter der Dusche und mit wirklich viel Seife konnten wir dann auch die letzte Körperöffnung wieder davon frei machen. Wer nun denkt grüner Tee macht schee,
liegt falsch. Denn grüner Tee macht einfach nur rot. Zumindest haben wir uns an
diesem Tag noch den Sonnenbrand unseres Lebens geholt – und zwar ohne direkte
Sonneneinstrahlung. Autsch! Aber als Schwabe, wäre es natürlich gar nicht in
Frage gekommen, die kostenlose Behandlung verfallen zu lassen. Das hatten wir
dann davon…