Montag, 22. Juni 2015

Exkurs Vietnam - Urlaub zu Chinesisch Neujahr



Ist zwar schon wieder eine Weile her, aber wir hatten ja versprochen noch über unseren Vietnam-Urlaub über Chinese New Year zu berichten.

Nun stellen sich vielleicht die meisten von Euch vor, dass es da total rund geht in chinesischen Städten und man überall Paraden und Drachentänze sehen kann, aber… Pustekuchen! Es ist tote Hose! Alle Chinesen fahren über diese Feiertage zu ihren Familien in die Heimatdörfer; diese liegen manchmal am anderen Ende des Landes und sind mehrere Flugstunden oder auch Zugfahrtage entfernt – hier nimmt der gemeine Chinese alles auf sich, um das Land zu durchqueren. Die Inlandsflugpreise steigen ins unermessliche und die Züge sind auch völlig überfüllt. Die chinesische Staatsbahn rühmt sich dafür in diesem Zeitraum etwa 100 Millionen Passagiere zu transportieren – quasi mehr als alle Deutschen auf einmal und manch einer hatte schon das Gefühl, die seien alle im eigenen Abteil.


Wenn die Familien dann abgevespert sind, werden seit dem steigenden Wohlstand der Bevölkerung Reisen unternommen und zwar am liebsten mit dem ganzen Clan zu den berühmtesten Touristenspots. Das heißt im Umkehrschluss für vernünftige Ausländer (wie uns): das Land verlassen zu der Zeit (oder sich mit Lebensmitteln und Ohrstöpseln eindecken (das Feuerwerk der ansässigen Familien ist seeeehr laut und hört quasi eine Woche lang nicht mehr auf) und das Haus nicht mehr verlassen).
 

Nach eingehenden Recherchen und der Feststellung, dass Flugdistanz und Flugpreis nicht unmittelbar zusammenhängen (denn ein Flug von Stuttgart nach Thailand ist offenbar zu der Zeit billiger als ein Flug von Shanghai nach Thailand), fiel die Wahl aufs wunderschöne Vietnam. Gabelflügen sei Dank konnten wir gleich drei Ziele dort feststecken und uns von Hanoi im Norden, über Nha Trang, nach Ho-Chi-Minh-City (besser bekannt als Saigon) im Süden durchschlagen.



1.    Halt: Hanoi

Stellt Euch vor in Vietnam feiern se Cora’s Geburtstag riesengroß. Total toll – wenn wir das mal früher gewusst hätten, hätten wir denen die Freude ihrer Anwesenheit schon viel früher erwiesen. Sogar ein Feuerwerk über dem hiesigen kleinen See wurde in der Nacht um Punkt 12 für sie entfacht. 
Einfach ein nettes Volk! Erschwerend hinzu kommt dann auch noch das Cora an ihrem Geburtstag bisher immer (!!!) meterhohe Schneewände „genießen“ konnte und wer sie kennt, weiß auch von ihrer Begeisterung über „das weiße Dreckszeug“ – der 31. Geburtstag war nun schließlich der erste den sie im Warmen bei über 20° verbringen konnte. Die Freude war groß!







Details zur Stadt und den Sehenswürdigkeiten gibt’s in jedem Reiseführer  - was wir euch noch vermitteln wollen, ist der Eindruck den wir bekommen haben:



^so siehts da typischerweise aus. Faszinierend, dass bei der Stromkabelführung nicht ständig der Strom ausfällt oder minütlich ein Feuer ausbricht… aber: dat geht! Überhaupt ist Hanoi eine Mischung aus lustigen Gebäuden, bei denen der obere Teil meist relativ traditionell wirkt und unten oft irgendein Laden/Lädchen drin ist, das alles Mögliche feilbietet. Es wirkt jedenfalls sehr nett und heimelig dort.


Zu unserer großen Überraschung sprach aber trotz schwäbischem Stadtnamen, kein Mensch Schwäbisch dort – Ha noi (auf Hochdeutsch: Aber Nein)! Noch größere Überraschung: im Gegensatz zu China, konnte aber fast jeder mindestens ein bisschen Englisch. Im ganzen Urlaub kamen wir so hervorragend klar – von den Leuten auf der Straße bis hin zu Gärtnern und Zimmermädchen! Super! Und höflicher als in China waren die Leute auch. Bei dem großen Feuerwerk (zu Coras Geburtstag) standen wir in einer Menschenmasse an einem See und jemand der von hinten an uns vorbeidrängeln wollte, hat uns vorher gestupst und (auf Englisch!) gefragt, ob er mal BITTE vorbei darf… Wir waren baff!! (das würde in China nicht passieren; da gilt Ellenbogen raus und durch!!!!!)


^^^^Auch unbedingt zu empfehlen ist die traditionelle vietnamesische Suppe, die es an jedem Straßenstand gibt –genannt PHO. Sehr lecker! 



Der Reiseführer empfiehlt auch einen Besuch im Wasserpuppentheater. Wir konnten uns nichts darunter vorstellen, aber was tut man nicht alles, wenn man Urlaub hat und abenteuerlustig ist (und der Eintritt umgerechnet 2€ beträgt)… Wieder eine Überraschung!
Das war total nett und mal wieder etwas total Neues. Es werden kleine Geschichten erzählt, die live vertont werden (siehe „Band“ auf der linken Seite; ganz vorne sind die 2 „Synchronsprecherinnen“) und obwohl alles auf Vietnamesisch ist, kann man sehr gut folgen. Einlagen wie feuerspeiende Drachen tun ihr übriges. Wirklich cool und wir konnten bis zum Ende auch nicht so richtig durchschauen, wo die Puppenspieler denn nun stehen und wie das alles funktioniert…




2.      Halt: Nha Trang

Wir sagen nur: „Paradies“:


Unsere Wahl fiel auf das Ana Mandara Resort. Rundum perfekt! Die Bungalows reihen sich aneinander und man hat die Wahl zwischen 2 Pools oder dem hoteleigenen Strand direkt vor der Haustür.


Das Essen war seeeehr yammi und einen Sinn für die Umwelt propagiert das Resort auch (Beispiel: Bambus-Strohhalme ;-) und alle Badutensilien aus dem Spender statt aus kleinen Plastikfläschchen). Man gebe sich das mal: jeden Abend kam jemand in unseren Bungalow und stellte eine Wasserflasche und ein Glas auf jeden Nachttisch, schlug die Bettdecke zurück und legte ein Betthupferl darauf!!! Wir sind sicher, wenn wir uns um die Uhrzeit schon schlafen gelegt hätten, hätten wir noch eine Geschichte vorgelesen und einen Gutenacht-Kuss aufgedrückt bekommen. *seufz*. Es war jedenfalls 6 Tage pure Entspannung angesagt. Da das
Resort sehr zentral liegt, sind wir abends zur Futtersuche am Strand entlang zu den umliegenden Restaurants getigert. Die Innenstadt ist jetzt nicht gerade wunderschön, aber man kann trotz Tourigegend noch sehr preiswert und gut Essen und den einen oder anderen Cocktail genießen. Alles in Allem: 100 % empfehlenswert!!!



 Einwurf - Bei der Buchung durch TUI war eine Gratis-Tea Scrub Massage dabei. Die Gedanken von Björn hierzu:

Green Tea Scrub… Der erste Gedanke als Mann ist: brauch ich nicht. Der erste Gedanke eines schwäbischen Mannes ist: wenn es umsonst ist, bin ich dabei! Also freue ich mich darauf von einer vietnamesischen Schönheit mit Öl eingerieben zu werden. Nachdem wir uns in hochfunktionelle Einwegunterwäsche gekleidet hatten (Nein! Davon gibt es keine Fotos!) und uns vor dem idyllischen Hintergrund des Meeres auf eine Liege gebettet hatten, stellten wir fest, dass die Kombination von Öl und grünen Teeblättern die Konsistenz eines guten Schleifmittels erhält. Aufgrund der Temperatur und dank des gründlichen Einmassierens der gar nicht mal so grazilen Masseurinnen, hat sich das Zeug zu einer Art Kleber in unsere Haut geschmirgelt. Nach 20 Minuten unter der Dusche und mit wirklich viel Seife konnten wir dann auch die letzte Körperöffnung wieder davon frei machen. Wer nun denkt grüner Tee macht schee, liegt falsch. Denn grüner Tee macht einfach nur rot. Zumindest haben wir uns an diesem Tag noch den Sonnenbrand unseres Lebens geholt – und zwar ohne direkte Sonneneinstrahlung. Autsch! Aber als Schwabe, wäre es natürlich gar nicht in Frage gekommen, die kostenlose Behandlung verfallen zu lassen. Das hatten wir dann davon…




Letzter Halt: Ho-Chi-Minh-City –besser bekannt als Saigon

Wie Hanoi, so hat auch Saigons Innenstadt sehr viel flair.





Ein paar Sehenswürdigkeiten waren aufgrund des Neujahrsfestes geschlossen, aber den obligatorischen Bazaarbesuch und eine Stippvisite im alten Postamt (knallgelbes Gebäude im Hintergrund) haben wir gemacht.


Da es aber auch der heißeste Tag unseres Urlaubs war –Saigon liegt doch nochmal n Stück südlicher als Nha Trang und hatte über 35°C) – haben wir am Nachmittag aufgegeben und uns ins Hotel zurück gezogen. Auch hier haben wir wieder ein sehr nettes Hotel erwischt (Grand Silverland Hotel & Spa) mit Badewanne mitten im Zimmer,

tollem Frühstücksbuffet UND ner wunderbaren Dachterrasse inklusive Pool.









Da haben wir dann also den Rest des Tages verbracht und den Urlaub gemütlich ausklingen lassen, bevor es am nächsten Tag wieder zurück nach Shanghai ging.


Ein wirklich super toller Urlaub war das! Auch Lust bekommen???

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